Bericht Solo Paddler 02.02.21

Nachdem Swenja und Peter 2 Tage zuvor ohne mein Wissen in trauter
Zweisamkeit eine Paddeltour auf dem Hochwasser führenden Rhein unternommen
hatten, mußte ich nachlegen. Bei Hochwasser durch die Altrheine zu paddeln ist
immer wieder ein (viel zu seltenes) Erlebnis.
Am Einstieg im Reffental standen die nicht abgeholten Wohnwagen und die
architektonisch schauderhaften „Wohnquartiere“ bis zur Halskrause im Wasser.
Bewohner wurden nicht gesichtet; aber auf dem Wasser tummelten sich etliche
Ruderer, die sich vom dem trüben und regnerischen Wetter nicht von ihrem
Sport abhalten ließen.
Die Überfahrt in den Ketscher Altrhein verlief problemlos – kein Schiff war weit
und breit zu sehen und der Rhein spiegelglatt.
Die Eisvögel, Enten, Gänse und Schildkröten waren ausgeflogen bzw.
ausgewandert – kein einziges Getier war zu sehen. Und das mittägliche Glocken-
geläut der Ketscher Kirche habe ich auch erst in Brühl vernommen ( so schlecht
ist mein Gehör wohl doch noch nicht).
Das Brühler Bootshaus war verrammelt und stand im Wasser. Eine Pause dort
war auch wegen des fehlenden Gestühls leider nicht möglich.
Auf den nächsten Rheinkilometern bis zur Einfahrt in den Otterstädter Altrhein wurde
ebenfalls kein Schiff und kein Paddler gesichtet, der Bach war immer noch spiegelglatt.
An der „Altrheinklause“ herrschte im Gegensatz zum Sonntag gähnende Leere.
Dies wohl nicht zuletzt wegen des ungemütlichen Wetters, sondern auch wegen des
fehlenden Sandstrandes und der untergetauchten Sitzbänke.
Weiter ging die Fahrt vorbei an versunkenen Wohnwagen und einer großen Menge
von Kajaks und Canadiern, die man dort normalerweise nicht sehen kann und die auch
gebrauchsfertig zu sein schienen.
Am Ende meiner Reise konnte ich direkt an der Straße Richtung Kollerfähre anlanden –
nicht ohne mich zunächst durch einen Baumverhau zu bemühen. Dann das Boot auf
den Bootswagen gehoben und leider vor dem Damm noch einmal ins Boot steigen,
weil ich sonst nasse Füße in dem kleinen Graben bekommen hätte. Bei starkem
Gegenwind und 300 Meter Fußmarsch war mein Ziel (Auto) erreicht, und im trockenen
Auto konnte ich das wohlverdiente Dosenbier nebst Pfeife genießen.
Hajo

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